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17. Juni 2025, 18:00 bis 20:30 Uhr
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Gesprächsforum zu Grundlagen, Zielen und Ergebnissen der parlamentarischen Arbeit der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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Die DDR-Haftanstalt Bautzen I war berüchtigt. Sie wurde zunächst von der sowjetischen Geheimpolizei als Speziallager genutzt. Funktionäre des NS-Regimes und Personen, die die Besatzungsmacht als gefährlich ansah, wurden hier interniert. Anfang 1950 übergab die sowjetische Besatzungsmacht die Landesstrafanstalt Bautzen I an die DDR-Volkspolizei. Die noch 6.000 politischen Gefangenen hofften auf eine Verbesserung der Zustände. Doch diese Hoffnung wurde bitter enttäuscht.
Im März verwandelte sich diese Hoffnung in Wut. Nach willkürlichen Urteilen, Krankheitsausbrüchen und täglichen Hungersnöten trat ein Großteil der Häftlinge in den Hungerstreik. Das junge SED-Regime ließ sich das nicht gefallen und zerschlug den ersten und größten Häftlingsaufstand der DDR. Er jährte sich vor kurzem zum 75. Mal.
Walter Kempowski hat diese Zeit selbst miterlebt. 1948 wurde er wegen angeblicher Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. Acht davon verbrachte er in Bautzen, bevor er amnestiert wurde. Ein beklemmendes Zeugnis dieser Erfahrungen schildert er u. a. in seinem Buch „Im Block“, das 1969 erschien. Walter Kempowski gibt darin einen tiefen Einblick in den harten Haftalltag, die Demütigungen und die Willkür, denen die Gefangenen wie er ausgesetzt waren.
Aber auch 1953 setzte der Mut von scheinbar Mutlosen nochmals ein klares Signal. Am 17. Juni wurde aus einem Arbeiterprotest in der DDR ein Volksaufstand gegen das kommunistische System. Es war ein Aufstand für Einheit, Recht und Freiheit. Auch dieser wurde blutig – diesmal durch sowjetisches Militär – niedergeschlagen.
Das Leid der Hinterbliebenen und der von DDR-Unrecht Betroffenen kann nicht wieder gut gemacht, höchstens gemildert werden. Die Aufarbeitung des DDR-Unrechts darf nicht aus dem Blickfeld geraten – auch nicht nach fast 35 Jahren Deutsche Einheit. Ich bin überzeugt: Das ist aktive politische Bildung! Wir setzen uns dafür ein, dass die Erinnerungsorte des SED-Unrechts, wie hier in Bautzen, als Informations-, Gedenk- und Begegnungsstätten mit aktuellen Ausstellungskonzeptionen und Forschungsarbeiten weiterhin finanziell unterstützt werden.
Christian Hartmann, MdL Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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Grußwort: | Karsten Vogt, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen
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Lesung: | „Wohl dem, ders beste nicht verlor im Kampf des Lebens, den Humor.“
Den Opfern eine Stimme geben – ein Zeitzeuge berichtet: Lesung von Texten aus dem literarischen Gesamtwerk von Walter Kempowski Lutz Hillmann Intendant, Regisseur und Schauspieler am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen musikalisch begleitet von sphärischen Klängen des Cellisten Matthias Marggraff |
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Schlusswort: | Frank Kupfer, Staatsminister a.D. ehemaliger Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages
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Get-together mit Imbiss: | Im Anschluss an den offiziellen Veranstaltungsteil haben Sie die Möglichkeit zu einem geführten Rundgang durch die Gedenkstätte. Dazu laden wir Sie ebenfalls herzlich ein. |
Die Anmeldefrist für die Veranstaltung ist leider abgelaufen.
des Sächsischen Landtages
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1